Rhodosreise 2025

Dienstag:

Abflug Ankunft und erste Eindrücke

Früh am Morgen wurden wir von einem Taxi zu Hause abgeholt und zum Flughafen Köln/Bonn gebracht. Geplant war, etwa drei Stunden vor dem Check-in vor Ort zu sein – das hat auch gut geklappt. Trotz der großzügig bemessenen Zeit kam keine Langeweile auf.

Allerdings vermuten wir, dass die Klimaanlage in der Wartehalle den Grundstein für die Erkältung gelegt hat, die uns im weiteren Verlauf der Reise erwischen sollte.

Der Flug startete pünktlich und wurde von Smartwings, einer Tochtergesellschaft von Eurowings, durchgeführt. Die offenbar tschechische Fluggesellschaft war auf deutsche Urlauber nicht besonders gut eingestellt – sämtliche Durchsagen erfolgten ausschließlich auf Englisch.

Nach der Ankunft auf Rhodos erhielten wir unser Gepäck erfreulich schnell und begaben uns direkt zum Sixt-Schalter, um unseren Mietwagen abzuholen.

Wir waren bereits vorgewarnt – und tatsächlich: Uns wurden verschiedene „Upgrades“ angeboten, die alle mit einer Preissteigerung von mindestens 150€ verbunden waren. Als wir deutlich machten, dass wir einfach nur das von uns gebuchte Fahrzeug wollten, teilte man uns mit, dass dieses gar nicht verfügbar sei. Stattdessen bot man uns ein größeres Fahrzeug an, das wir nach drei Tagen gegen das ursprünglich gebuchte Modell tauschen sollten. Dieser Fahrzeugtausch fand jedoch nie statt.

Nachdem wir das Auto übernommen hatten, fuhren wir direkt zu unserem Hotel. Nach einer Fahrt von ca. einer Stunde, checkten wir ein – da wir bereits früh am Tag angekommen waren, blieb noch genug Zeit, um entspannt anzukommen.

Wir setzten uns in die Hotelbar und teilten uns einen köstlichen Gyrosteller direkt am Meer – ein gelungener Start in den Urlaub.

 Das Hotel sorgte netterweise dafür, dass unser Zimmer früher fertig wurde, sodass wir es bereits kurz nach der Ankunft beziehen konnten.

Das Hotel Lindian Jewel ist ein kleines, charmantes Haus mit etwa 30 Zimmern, das von einem ausgesprochen freundlichen Personal geführt wird. Die Sauberkeit war – auch im Vergleich zu anderen Unterkünften in Griechenland – hervorragend, und der Service ließ ebenfalls keine Wünsche offen.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Lindos, das nur etwa zehn Autominuten vom Hotel entfernt liegt.

Wir parkten auf dem ersten Parkplatz, der sich uns anbot, und zahlten die Tagesgebühr von 7€. Von dort aus führte ein recht steiler Weg hinab in die Stadt. Später entdeckten wir allerdings einen anderen Parkplatz, deutlich näher am Ortskern und ohne Steigung – ebenfalls für 7€. Das hätte uns den Abstieg erspart.

Schon der erste Eindruck von Lindos war sehr positiv: enge, kleine Gässchen, freundlich, hell – und trotz der vielen Touristen hatte der Ort nichts von seinem Charme verloren.

 Lindos ist ein malerisches Dorf und berühmt für seine antike Geschichte, die weiße Architektur und die atemberaubenden Ausblicke auf das Meer. Lindos war in der Antike eine bedeutende Stadt und ein wichtiges Handelszentrum. Es ist besonders bekannt für die Akropolis von Lindos, eine antike Festung und Tempelanlage hoch oben auf einem Felsen mit Blick auf das Dorf und das Meer. Die Akropolis beherbergt Ruinen von Tempeln aus der griechischen, römischen und byzantinischen Zeit, darunter den berühmten Tempel der Athene Lindia.

Wir suchten uns eine kleine Taverne, um dort gemütlich zu Abend zu essen. Den ganzen Tag über begleitete uns recht stürmisches Wetter, zum Teil so heftig, dass einem fast die Sonnenbrille von der Nase flog. Später hieß es dann: Schuhe aus – und barfuß ging es am Strand entlang zur Banana Beach Bar, wo wir den Tag mit einem Absacker ausklingen ließen. Die kleine Bar hatte mit ihrer lockeren Atmosphäre fast etwas Südsee-Ähnliches.

Schließlich wurden wir doch müde und machten uns auf den Weg zurück ins Hotel, um gut ausgeschlafen in den nächsten Urlaubstag zu starten.

Mittwoch:

Akropolis von Lindos und Westküste

Am nächsten Morgen hinterließen wir ein kleines Trinkgeld für die Putzfrau, die sich stets große Mühe gab, unser Zimmer ordentlich herzurichten. Die Handtücher wurden regelmäßig gewechselt, alles war stets sauber – und als besondere Geste formte sie sogar ein kleines Herz aus Handtüchern auf unserem Bett. Eine liebevolle Aufmerksamkeit, die uns sehr gefreut hat.

Das Frühstück im Hotel war durchaus ausreichend: Es gab eine Auswahl an frischem Obst, Wurst, Eiern und Kuchen. Zwar änderte sich das Angebot während unseres Aufenthalts kaum, doch das tat dem Genuss keinen Abbruch – schließlich nahmen wir das Frühstück direkt am Meer mit Blick über die wunderschöne Bucht ein. Allein dieser Ausblick machte jeden Morgen besonders.  Allerdings wehte weiterhin ein kräftiger Wind, sodass man manchmal aufpassen musste, dass einem das Frühstück nicht buchstäblich von der Gabel geweht wurde. Der Vorteil: Die Temperaturen blieben durch den Wind stets angenehm und gut auszuhalten.

Nachdem wir unser Frühstück genossen hatten, machten wir uns erneut auf den Weg nach Lindos – diesmal, um die Akropolis zu besuchen, die imposant auf dem Hügel über der Stadt thront. Die Akropolis selbst präsentierte viele faszinierende Details aus ihrer langen Geschichte: Spuren verschiedener Herrscher – von den Griechen über die Römer bis hin zu den Byzantinern – waren deutlich erkennbar.

 Vom Berg und der Akropolis aus hatte man einen atemberaubenden Blick über die Bucht, die angrenzenden Strände und die Stadt Lindos. Die Aussicht bot zahlreiche wunderschöne Panoramamotive und beeindruckende Eindrücke.

Das frühe Aufstehen hatte zudem den Vorteil, dass die Temperaturen oben auf der Akropolis noch sehr angenehm waren. Ein kleiner Wermutstropfen war jedoch der Eintrittspreis: 20€ pro Person, während Kinder deutlich günstiger mit 19,50€ dabei waren.

Dass wir früh losgefahren waren, zahlte sich definitiv aus: Als wir später den Berg wieder hinabstiegen, kamen uns endlos lange Schlangen von Besuchern entgegen, die die Akropolis noch besichtigen wollten. Hätten wir unseren Besuch später begonnen, hätten wir uns sicher nicht in diese Reihen eingereiht und den Besuch wohl abgebrochen. Insofern war der frühe Besuch der Akropolis genau die richtige Entscheidung.

Ein frisch gepresster Orangensaft im windgeschützten Garten der Captain’s House Café Bar erfrischte uns und gab neue Energie für den weiteren Tag.

Lindos verfügt über mehrere schöne Strände, darunter den Hauptstrand (Lindos Beach) und die St. Paul’s Bay. Diese Buchten, umgeben von Felsen, bieten ideales, azurblaues Wasser zum Schwimmen und Schnorcheln. Kleine Terrassen am Strand laden dazu ein, auf Sandunterlagen entspannt ein Sonnenbad zu genießen. Natürlich ist das kein Geheimtipp mehr – der Strand war von Menschen überfüllt. Deshalb entschieden wir uns, weiterzugehen und die Westküste von Rhodos zu erkunden.

An der Westküste zeigte sich Rhodos von einer ganz anderen Seite: Das ruhige Wasser der Ostseite wurde hier von hohen Wellen abgelöst, was ein beeindruckendes und faszinierendes Naturschauspiel bot, dem man lange zuschauen konnte.

 Die Strände waren jedoch nicht gepflegt – überall lagen Treibgut und Müll herum. Zum Baden eignen sich diese Strände kaum, da starke Strömungen und die hohen Wellen ein Risiko darstellen.

Einen kleinen Abstecher machten wir zum Strand unterhalb der Ruine von Monolithos. Wer dem Massentourismus entgehen möchte, ist hier genau richtig. Der Weg dorthin ist zwar eng und schmal, doch dafür wird man mit einem einsamen, ruhigen Strand belohnt.

In einer kleinen Taverne in Kamiros Skala, nahe der Fähre nach Chalki, genossen wir typische griechische Gerichte wie Souvlaki und Seezunge.

Als die Fähre ablegte, geriet sie quer zur Dünung – und es bot sich ein dramatisches Schauspiel, bei dem uns kurz Angst wurde, die Fähre könnte kentern. Tatsächlich neigte sich das Schiff so stark, dass der Unterboden fast senkrecht zum Wasser stand.

Danach beschlossen wir, den Tag mit einem Absacker in der Hotelbar ausklingen zu lassen – natürlich wieder mit traumhaftem Blick aufs Meer. Dabei sei besonders die Freundlichkeit des Personals erwähnt, das wirklich alles tat, um unseren Aufenthalt in der Bar so angenehm wie möglich zu gestalten.

Donnerstag:

Insel der Schwammtaucher, Symi,

Am dritten Urlaubstag stand eine Bootstour zur Insel der Schwammtaucher, Symi, auf dem Programm. Die geführte Tour wurde von der „Maria“ angeboten und durchgeführt. Maria hatte uns einen Parkplatz in Rhodos genannt, der sich ganz in der Nähe des Hafens befand und kostenfrei genutzt werden konnte. So machten wir uns frühzeitig auf den Weg zur Fähre. Dort trafen wir Maria, die uns in den Tagesablauf einwies. Anschließend bestiegen wir die allgemeine Fähre und fuhren – bei recht heftigem Wind – zur Insel Symi.

Symi ist eine kleine, aber wunderschöne Insel der Dodekanes-Gruppe, etwa 40 Kilometer nordwestlich von Rhodos. Sie ist bekannt für ihre farbenfrohen, neoklassizistischen Häuser, die steil am Hang rund um den Hafen gebaut sind, sowie für ihre ruhige, charmante Atmosphäre. Symi hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Die Insel war einst ein bedeutender Handels- und Schifffahrtsstützpunkt. Im 19. Jahrhundert erlebte Symi einen wirtschaftlichen Aufschwung durch die Schwammtaucherei, was sich noch heute in der Architektur widerspiegelt.

Nach der Entwicklung synthetischer Schwämme verließen viele Bewohner die Insel, und sie drohte zu verfallen. Heute ist Symi vor allem ein beliebtes Touristenziel, das seinen traditionellen Charakter weitgehend bewahrt hat – ein malerischer Ort mit seinen bunten Häusern und lebhaften Tavernen direkt am Wasser. Die Insel bietet zahlreiche kleine, oft nur per Boot erreichbare Strände mit glasklarem Wasser – ideal zum Schwimmen und Schnorcheln.

Maria führte uns zunächst in einen Schwamm-Shop und erklärte uns mit viel Vertriebsenthusiasmus einiges über das Schwammtauchen und die verschiedenen Schwämme. Dabei versprach sie, dass wir durch ihre Begleitung auf alle Artikel im Shop 10% Rabatt bekämen. Insgesamt ist Maria sicherlich eine nette Person, allerdings hätte ich mir etwas weniger Entertainment und dafür mehr sachliche Informationen gewünscht. Ihr Selbstlob wirkte mitunter etwas übertrieben – aber man musste ja nicht alles für bare Münze nehmen.

Anschließend führte sie uns durch den Hafen von Symi zu einer Taverne, die sie ausdrücklich lobte und in der wir gerne essen sollten. Das war allerdings nicht ganz nach unserem Geschmack – also gingen wir ein Stück weiter um die Ecke und fanden unsere eigene, kleine Taverne. Dort gab es keine klassische Speisekarte: Stattdessen brachte man uns einen Teller mit frischen Meeresfrüchten, von dem wir auswählen konnten, was wir essen wollten – sehr authentisch!

Nach dem Essen stiegen wir in einen, meiner Meinung nach, viel zu vollen Bus und fuhren auf den Berg oberhalb des Hafens. Die engen Straßen schraubten sich steil hinauf, doch die Fahrt lohnte sich: Von oben bot sich ein einmaliger Blick über die Bucht und die Stadt – ein Aussichtspunkt, den Maria uns als „exklusiv“ angekündigt hatte.

Über den Bergrücken hinweg erreichten wir schließlich das Kloster Panormitis, das versteckt in einer Bucht an der Südwestküste der Insel liegt. Es zählt zu den bekanntesten Klöstern der Dodekanes und ist dem Erzengel Michael gewidmet. Der große Vorteil unserer Bustour war, dass wir vor der regulären Fähre dort ankamen und das Kloster somit fast für uns allein hatten – ein ruhiger, besinnlicher Moment, ganz ohne Menschenmassen.

Das Kloster ist sehr gepflegt und im traditionellen orthodoxen Stil erbaut. Als Pilgerstätte bietet es auch Unterkünfte. Die Kapelle selbst ist zwar recht klein, besticht jedoch durch ihre reich verzierte, orthodoxe Innenausstattung.

Wenig später legte die reguläre Fähre an und entlud eine große Menge Touristen. Zum Abschluss des Ausflugs stiegen wir gemeinsam mit all diesen Menschen auf die Fähre und traten die Rückfahrt nach Rhodos an.

Der gesamte Ausflug endete gegen 18 Uhr im Hafen von Rhodos. Anschließend fuhren wir wieder etwa eine Stunde zurück zum Hotel.

Freitag:

Rhodos Stadt und die sieben Quellen

Trotz einer inzwischen recht starken Erkältung machten wir uns an diesem Tag auf den Weg nach Rhodos-Stadt. Mit nachlassenden Wind wurde der Tag auch deutlich wärmer. Die Altstadt ist wirklich beeindruckend – reich an Geschichte, mit zahlreichen gut erhaltenen Bauwerken. Besonders sehenswert ist die einzige erhaltene mittelalterliche Ritterstraße. Überall trifft man auf alte Türme, verwinkelte Gassen und historische Gebäude – allerdings auch auf sehr viele Touristen.

Sobald ein Kreuzfahrtschiff anlegt, strömen unzählige Besucher in die Stadt, die dann im Handumdrehen überfüllt wirkt. Ein weiterer negativer Punkt: die vielen Restaurants und Tavernen, die äußerst aufdringlich versuchen, Gäste anzulocken. Das kennt man zwar auch aus Lindos, doch in Rhodos-Stadt war es noch deutlich unangenehmer.

Wir waren vorgewarnt und bestellten in diesen Lokalen nichts – vor allem, weil die Preise dort extrem hoch waren. Stattdessen fanden wir eine kleine Bäckerei, wo wir in Ruhe Wasser und Kaffee zu uns nahmen.

Nach den vielen Eindrücken aus der Stadt mit ihren Wehrgängen und Gassen beschlossen wir, noch einen Abstecher zu den Sieben Quellen zu machen.

Auf dem Weg legten wir noch einen Zwischenstopp in Stegna ein, um in einer kleiner Taverne am Badestrand zu essen.

Stegna  ist ein Ortsteil von Archangelos. Das Dorf liegt knapp 3 km östlich von Archangelos. Stegna war früher eine Wochenendsiedlung der Einwohner von Archangelos und Lindos, erst in den 1980er Jahren wurde der Ort für den Tourismus erschlossen. Hier findet man einen Sandstrand und kann Liegen für einen Badetag mieten.

Die Sieben Quellen (Epta Piges) sind eine natürliche Sehenswürdigkeit liegt im grünen Landesinneren, nahe dem Dorf Archangelos (nicht Kalavarda), etwa 25 Kilometer von Rhodos-Stadt entfernt. Aus sieben kleinen Quellen entspringt hier frisches Quellwasser, das sich in einem bewaldeten, angenehm kühlen Gebiet sammelt – ein willkommener Kontrast zur oft heißen und trockenen Insel. Ein Highlight ist der etwa 150 Meter lange, stockdunkle Tunnel, durch den das Wasser in einen versteckten Teich fließt – eine kleine Mutprobe für Besucher. Wer möchte, kann in diesem Teich sogar baden.

Der Tag endete mit einem entspannten Abendessen im Hotel – nach einem anstrengenden, aber erlebnisreichen Ausflugstag.

Samstag:

Rhodos im Regen

Der folgende Tag zeigte sich regnerisch mit heftigen Schauern und Gewittern.

Wir entschlossen uns, ganz in den Süden der Insel zu fahren – über einen kurzen Halt an der Mojito Beach Bar bis hin zur Halbinsel Prasonisi.

Prasonisi ist ein einzigartiges Naturphänomen: eine Landzunge im äußersten Süden von Rhodos, die bei Ebbe mit der Hauptinsel verbunden ist, bei Flut jedoch zu einer Insel wird. Hier treffen zwei Meere aufeinander – die Ägäis im Westen und das Mittelmeer im Osten – was besonders bei Wassersportlern für Begeisterung sorgt. Die eine Seite ist ruhig und flach, die andere wild und wellenreich – und das nur rund 50 Meter voneinander entfernt.

Der Strand besteht aus feinem Sand und ist deutlich natürlicher als viele andere Strände der Insel, die häufig aus Kies oder Felsen bestehen.

Prasonisi liegt abgelegen und fernab großer Hotelanlagen – hier findet man also keine Massen an Sonnenliegen. Wer den Tag hier verbringen möchte, sollte Handtuch und Sonnenschirm mitbringen. Für das leibliche Wohl sorgen einige einfache Tavernen und Bars, in denen man gut essen und trinken kann.

Der Regen verfolgte uns, deshalb beschlossen wir, unsere Inselerkundung fortzusetzen. Unser Ziel war das Alpenhotel Elafos, ein architektonisch bemerkenswertes Gebäude aus den 1920er-Jahren, gelegen auf etwa 800 Metern Höhe in den Bergen von Rhodos.

Das Hotel Elafos, ursprünglich unter dem Namen Albergo del Cervo („Hotel des Hirschen“) erbaut, wurde 1929 von den italienischen Besatzern im Chalet-Stil errichtet – ganz im Stil eines Südtiroler Berghotels. Es diente zunächst italienischen Offizieren als Unterkunft, später – während des Zweiten Weltkriegs – als Militärkrankenhaus der deutschen Wehrmacht. Nach dem Krieg nutzte es König Pavlos I. als Sommersitz, ehe es lange verfiel. 2006 wurde es schließlich umfassend renoviert und wiedereröffnet. Ein Stopp dort für Kaffee und Kuchen ist absolut empfehlenswert – allein schon wegen des außergewöhnlichen Ambientes.

Direkt neben dem Hotel befindet sich ein weiteres, verlassenes Gebäude – einst ebenfalls ein Hotel das Elafina, heute jedoch ein sogenannter „Lost Place“. Auch in der Umgebung stößt man auf viele weitere verlassene Bauten: etwa die Villa De Vecchi, die fälschlich oft als Mussolini-Villa bezeichnet wird, obwohl Mussolini dort wohl nie verweilte. Im angrenzenden Wald findet man verlassene Häuschen, die davon zeugen, dass hier einst regens Leben stattfand. Darunter kleinere Gebäude, aber auch einen Bunker, eine Kapelle.

Fährt man dann weiter den Berg wieder hinab stösst man auf eine liebevoll angelegte Zisterne mit Goldfischen, die wie ein dekorativer Springbrunnen wirkt. Auch sie stammt aus der Zeit der italienischen Besatzung und zeigt deren Einfluss auf die Insel. Die Zisterne gehört  zur ehemaligen Siedlung Campochiaro, heute Eleousa. Die Italiener erbauten sie zwischen 1935 und 1936 als Musterdorf für Forstarbeiter – samt Kirche, Schule, Kino, Parteizentrale und Wasserkraftwerk. Die italienischen Forstarbeiter forsten in der 30er Jahren den einst kahlen Gipfel des Berges auf.

Nach dem Abzug der Italiener wurde das Dorf 1943 von der Wehrmacht als Hospital genutzt. Nach dem Krieg kam Rhodos zu Griechenland, und Eleousa wurde später noch als Sanatorium genutzt, bevor es schließlich verlassen wurde. Heute wirken die Gebäude zwar verfallen, doch man erkennt noch deutlich, dass hier einst ein geordnetes, fortschrittliches Leben stattfand – ein Ort voller Geschichte, der tief beeindruckt. Heute ein spannender Lost Place.

Am späten Nachmittag führte uns unser Weg weiter zur berühmten Anthony Quinn Bay. Diese malerische, von Felsen eingerahmte Bucht an der Ostküste wurde durch den Film Die Kanonen von Navarone bekannt. Anthony Quinn wollte die Bucht nach den Dreharbeiten kaufen, was zunächst genehmigt wurde – später jedoch widerrufen. Dennoch trägt die Bucht bis heute seinen Namen. Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch den beliebten Tsambika Beach – ein breiter, feinsandiger Strand mit flach abfallendem Wasser, ideal für Familien. Glücklicherweise war der Strand bei unserer Ankunft fast leer. Man berichte uns jedoch, dass der Ort am nächsten Tag völlig überlaufen gewesen sein sollte.

Sonntag:

Antike Stätte und das Tal der Schmetterlinge

Am nächsten Morgen brachen wir auf zu den Ausgrabungsstätten von Kamiros, einer antiken Stadt aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Zusammen mit Lindos und Ialyssos zählte sie in der Antike zu den bedeutendsten Städten der Insel. Kamiros war bekannt für ihre demokratische Struktur und ein beeindruckend durchdachtes Stadtplanungssystem.

Die Stadt wurde nach einem Erdbeben wieder aufgebaut, aber ein weiteres zerstörte sie eeneut – woraufhin sie verlassen wurde. Heute sind die Straßenzüge gut erhalten, und man kann sich das damalige Leben hier lebhaft vorstellen. Zudem bietet sich von der Anlage aus ein traumhafter Blick auf das Meer. Vor einem Besuch sollte man sich allerdings vorab informieren, da es vor Ort nur wenige erklärende Hinweise gibt.

Zum Mittag kehrten wir in eine kleine Taverne am Fuße des Berges von Kamiros ein – authentisch und ruhig gelegen.

Am Nachmittag besuchten wir das Tal der Schmetterlinge nahe dem Dorf Theologos. Von Mai bis Juni sammeln sich hier unzählige Falter der Art Russischer Bär, die vom Duft des Amberbaums angezogen werden, um sich zu paaren. Leider waren sie bei unserem Besuch noch nicht eingetroffen.

Trotzdem ist das Tal ein idyllischer Ort mit einem klaren Wasserlauf, kleinen Teichen und Wasserfällen. Man kann sogar Krebse beobachten, die gelegentlich auf Bäume klettern. Festes Schuhwerk ist ein Muss, da der Weg teilweise steil und anstrengend ist. Die Wanderung wird jedoch mit Ruhe, Natur und wunderschönen Fotomotiven belohnt.

Nach einem stärkenden Essen in der Taverna Glyka Nera  machten wir uns noch auf die Suche nach dem verlassenen Flugplatz Kalathos Airfield (auch Aeroporto di Gadurrà genannt). Dieser historische Militärflugplatz wurde in den 1930er-Jahren von den italienischen Besatzern erbaut und spielte im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle. Der Weg dorthin war zwar beschwerlich, aber ein geschichtlich spannender Ort.

Montag:

Ruine , Baden und ein Erdbeben

Unser erster Halt war die Ruine von Monolithos. Die Festung wurde von den Byzantinern errichtet, 1467 von den Johannitern erweitert und später unter Pierre d’Aubusson restauriert. Der Ort bietet einen spektakulären Blick aufs Meer, eine malerische Kapelle und zahlreiche Fotomotive. Wer der engen, steilen Straße weiter folgt, erreicht einen abgeschiedenen Strand in einer traumhaften Bucht – nahezu menschenleer.

Da wir noch einmal das Mittelmeer genießen wollten, fuhren wir erneut nach Prasonisi. Dort waren zwar einige Surfer unterwegs, aber es verteilte sich gut und wir konnten entspannt baden. Am Hotelstrand planschten wir später noch etwas im Wasser.

Zum Abendessen zog es uns wieder ins stimmungsvolle Lindos, wo wir durch die Gassen schlenderten und Souvenirs fanden, die uns später an diese Reise erinnern sollten.

In der Nacht riss uns plötzlich ein lautes Geräusch aus dem Schlaf – das Handy alarmierte uns: Ein Erdbeben der Stärke 5,8 mit dem Epizentrum rund 35 km entfernt in der Türkei erschütterte die Insel. Ein schockierender, aber glücklicherweise glimpflich verlaufender Moment.

Dienstag:

Durch die Berge und die Buchten von Rhodos

Der Gadoura-Stausee war unser Ziel am Vormittag. Über verschlungene Bergpfade erreichten wir das abgeschiedene Trinkwasser-Reservoir der Insel. Kein touristischer Hotspot, aber landschaftlich durchaus reizvoll – vor allem für Naturfreunde oder Wanderer.

Danach erkundeten wir einige Buchten, unter anderem die Navarone-Bucht bei Kremasti. Diese war Drehort für den Film Die Kanonen von Navarone mit Anthony Quinn – Spuren davon finden sich noch heute. Die Bucht selbst ist ruhig, nur leicht vom Tourismus berührt und wunderschön gelegen.

Am Abend genossen wir unser letztes Abendessen im Hotel. Julia, die uns während des Aufenthalts stets herzlich betreute, verabschiedete uns mit einem Limoncello – ein netter und persönlicher Abschluss.

Mittwoch:

Abschied von der Insel und Besuch der Thermen von Kalithea.

Am letzten Urlaubstag wurden wir herzlich verabschiedet – die Dame vom Frühstücksservice und auch unsere Putzfrau umarmten uns und wünschten eine gute Heimreise. Es war ein Abschied unter Freunden.

Wir nutzten den Tag für einen Besuch der Thermen von Kalithea. Die Anlage liegt etwa 9 km südlich von Rhodos-Stadt und wurde 1929 von italienischen Architekten errichtet. Die eindrucksvolle orientalische Architektur erinnert an die Alhambra. Zwar fließen heute keine Heilquellen mehr, aber baden kann man dort trotzdem.

Allerdings herrscht dort das klassische „Touri-Flair“ – viele Menschen, hohe Preise. Dennoch lohnt sich der Besuch für architektonisch Interessierte.

Zum Abschluss aßen wir in einer kleinen, ruhigen Taverne Akrogiali Oi Didymoi direkt am Meer unterhalb von Kamiros. Die letzten Eindrücke sammelten wir an einem abgelegenen Surferstrand Kite Kalavarda, bevor wir unser Auto abgaben und mit einem vollbesetzten Touristenflieger zurück nach Hause flogen – diesmal mit deutschen Ansagen.

Deutschland begrüßte uns mit Regen und kühlen Temperaturen – ein starker Kontrast zum sonnigen Rhodos.

Fazit

Rhodos ist absolut eine Reise wert. Die Insel bietet eine faszinierende Mischung aus antiker Geschichte, landschaftlicher Vielfalt und griechischer Gastfreundschaft. Wer sie entdecken möchte, sollte sich jedoch im Vorfeld Gedanken machen, was ihn besonders interessiert – ob Kultur, Natur oder Badeurlaub. Mit einem groben Plan und etwas Neugier lässt sich auf Rhodos leicht ein Urlaub ganz nach dem eigenen Geschmack gestalten.

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